>>Wolfgang Stockhaus
1988 Neugestaltung des Elefantenhauses im Zoologischen Garten Berlin
Der Verbreiterung des Hardenbergplatzes vor dem Bahnhof Zoologischer Garten, musste das alte, durch Kriegseinwirkungen stark beschädigte Dickhäuterhaus – auch Elefantenpagode genannt – weichen, und wurde 1955 durch einen Neubau an anderer Stelle ersetzt. Dieser Neubau, noch heute für die Tierhaltung sehr funktionsgerecht, wurde als Stahlbetonskelettbau mit ausgefachten Mauerwerksflächen und gelber keramischer Plattenverkleidung ausgeführt. Diese zeigte nach über 30 Jahren erhebliche Mängel, ebenso die Stahlfensterkonstruktionen, insbondere die Stahl-Glaswand der Publikumshalle. Die Zooverwaltung entschloss sich daraufhin, das gesamte Elefantenhaus zu sanieren und neu zugestalten. Das Gebäude wurde allseitig mit handgestrichenen, dänischen Vormauerziegeln im Format 228x108x55 mm umgestaltet, einschließlich einer bis dahin nicht vorhandenen 5 cm starken Kerndämmung. Dabei wurden auf der Ostseite vier Felder mit Lichtbändern geschlossen, die Publikumshalle nach Westen erweitert und völlig neu gestaltet. Die Ornamentik der Verblendflächen erinnert an die Bauten Fitz Högers, der Ende der zwanziger Jahre den gesamten Komplex des nördlichen Zooeinganges mit stark ornamenierten, expressionistischer Klinkerarchitektur gestaltet hatte. Die jetzt gewählte Form der Ornamentik befriedigt gleichzeitig das Bedürfnis der Elefanten zur “Hautpflege“. Die Farbwahl für die Verblendung, sandfarbenbraun, stellt eine Farbharmonie zu den Sandflächen der Freigehege her. Die neue Verblendfassade wurde zum größten Teil auf ein vorgesetztes neugegründetes Fundament gesetzt, bzw. mit Edelstahlonsolankern und Verbundankern an den Stahlbetonriegeln abgefangen. Somit hat das Elefantenhaus durch Umgestaltung und die Verkleidung mit Vormauerziegeln eine völlig neue Gestalt erhalten.